Mitglieder entlasten ASB-Vorstand einstimmig
Landeskontrollkommission bescheinigt ordnungsgemäße Arbeit für die Jahre 2015 und 2016
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Oberschwaben Nord war im Jahr 2016 in elf Dienstleistungsbereichen, von der vollstationären Pflege über den Rettungsdienst bis hin zum ehrenamtlich aufgestellten Rettungshundezug, tätig. 217 Mitarbeiter zählte die Hilfsorganisation. Bei einem Umsatzvolumen von knapp 7,1 Millionen Euro wurde im Betriebsergebnis ein leichter Verlust von 34607 Euro bilanziert.
Bei der ordentlichen Jahresversammlung am Freitag im Samariterheim wurde der ASB-Vorstand von den 57 anwesenden Mitgliedern (weitere 29 Gäste verfolgten das Geschehen) für seine Arbeit im Jahre 2016 einstimmig entlastet.
Keine Entlastung hatte es bei der letzten außerordentlichen Versammlung im Dezember 2016 für die Tätigkeit des ASB-Vorstandes in 2015 gegeben. Die Mehrheit der damals elf anwesenden Mitglieder verweigerte die Entlastung, nachdem die dreiköpfige Ortskontrollkommission (OKK) - sie war im Juni 2016 zurückgetreten - zuvor Versäumnisse und Fehlverhalten einzelner Mandatsträger moniert hatte. "Diese Versammlung lief nicht in gewohnten Bahnen", blickte ASB-Vorsitzende Diana Seichter-Mäckle am Freitag zurück. Dem Versprechen, "lückenlos aufzuklären", sei der Vorstand nachgekommen. Die ASB-Landeskontrollkommission habe 2015 geprüft und im Ergebnis festgehalten: "Es gibt keinerlei Beanstandungen, die damals geäußerten Verdachtsmomente haben sich nicht bestätigt. Lediglich ein Formfehler wurde notiert."
Diese Bescheinigung einer ordnungsgemäßen Arbeit stellte die Landeskontrollkommission (LKK) der örtlichen ASB-Vorstandschaft auch für das Jahr 2016 aus. Die Prüfung habe keine Mängel ergeben, die nicht einfach und kurzfristig abgestellt werden können. In einem Punkt mahnte die LKK jedoch: "Bei der Ausschreibung von Versicherungsleistungen ist auf eine strikte Einhaltung des ASB-Ehrenkodex zu achten".
Vorgelesen hatte bei der Versammlung diese Zeilen Josef Arzt. Der 64-jährige pensionierte Kripobeamte (Wirtschaftsstraftaten) aus Weihungszell und der 25-jährige Armin Faßnacht (Diplom-Ingenieur Elektrotechnik) aus Schwendi waren bei der Versammlung bei einer Enthaltung als neue ehrenamtliche Mitglieder der OKK gewählt worden. Eine dritte OKK-Stelle ist im Moment nicht besetzt.
Deutlich mehr Mitarbeiter
Um das gestiegene und große Aufgabenspektrum zu bewältigen, hat der ASB Region Oberschwaben Nord als Sozialunternehmen bei der Mitarbeiterzahl kräftig zugelegt. Waren es 2015 noch 154 hauptamtliche Mitarbeiter, so kletterte diese Zahl im Jahr 2016 auf 217. Mit einem gewaltigen Kraftakt, so ASB-Geschäftsführer Markus Eckhardt, habe die Hilfsorganisation das Angebot bei der vollstationären Pflege nach oben geschraubt. Durch die Eröffnung des ASB-Seniorenzentrums "An der Rottum" in Laupheim mit 57 Plätzen habe der ASB seine Kapazitäten in diesem Bereich (40 Plätze gibt es in Schwendi) mehr als verdoppelt. "Im Oktober 2016 waren wir im Pflegeheim Laupheim schon zu 100 Prozent belegt", deutete Diana Seichter-Mäckle auf eine sehr gute Akzeptanz des Hauses hin.
Konkrete Zahlen zum Geschäftsverlauf 2016 in den weiteren ASB-Dienstleistungsbereichen präsentierte Markus Eckhardt graphisch aufbereitet bei der Versammlung. Für die teilstationäre Pflege gab es in Orsenhausen 15 Plätze. Die Mitarbeiter der ambulanten Pflege notierten zirka 40 000 Kundenkontakte über das Jahr. Außerdem listete er auf: Hausnotruf (100 Kunden), Essen auf Rädern (100 Essen pro Tag), Fahrdienst (130 Kunden täglich), Rettungsdienst/Notarzteinsatzfahrzeug (jeweils zirka 1700 Einsätze), Krankentransport (2847 Fahrten, 130 000 Kilometer zurückgelegt), Erste-Hilfe-Ausbildung (51 Kurse) und Sanitätsdienste (sieben Veranstaltungen). Mangels Interesse gibt es beim ASB nach wie vor keine Katastrophenschutz-Gruppe, im Bereich des Nachwuchses gibt eine kleine Gruppe Jugendlicher Hoffnung auf etablierte Jugendarbeit.
3767 ehrenamtliche Stunden
Ehrenamtliches Engagement ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil beim ASB Region Oberschwaben Nord. Die stellvertretende Vorsitzende Klara Grimm dankte hierfür allen. Allein 3767 ehrenamtlich geleistete Stunden hat der Freundeskreis "Seniorenzentrum Sofie Weishaupt Schwendi" erbracht. Und Christian Orth vom Rettungshundezug - dieser feiert heuer 20-jähriges Bestehen - hatte 3880 Arbeitsstunden (Üben, Vorführungen) und 520 Stunden bei 13 Einsätzen gelistet.
Beachtliche Zahlen aus der Jahresrechnung trug Schatzmeister Jürgen Rohmer vor. Den Einnahmen von 7,08 Millionen Euro standen Ausgaben in Höhe von 6,48 Millionen Euro gegenüber. Größter Brocken bei den Ausgaben: Personalkosten in Höhe von 4,05 Millionen Euro. Nach Abschreibungen in Höhe von 635 083 Euro schließt das Jahr 2016 beim ASB mit einem Verlust von 34 607 Euro. Mittel in dieser Höhe zur Deckung können der Eigenkapital-Rücklage entnommen werden. Und noch eine Zahl präsentierte der Schatzmeister: 2016 tätigte der ASB Investitionen von knapp über 7,4 Millionen Euro.
Verbal überreichte Schwendis Bürgermeister Günther Karremann, auch im Namen des anwesenden Laupheimer Oberbürgermeisters Rainer Kapellen, "einen Strauß voll Lob" an die Samariter. Hervorragende Arbeit werde von ihnen geleistet. Sei es bei der Pflege, den Fahrdiensten, beim Aushängeschild Rettungshundezug oder im Rettungsdienst und dem Notarzteinsatz, "der mir sehr am Herzen liegt". Karremann weiter: "Der ASB, für uns ein großer Arbeitergeber, ist verwurzelt in der Bevölkerung, die ein absolutes Vertrauen in ihn hat". Dies sei ein großes Pfund. "Schön, dass es sie gibt, machen sie weiter so", sagte Karremann.
Ein Grußwort in der Versammlung sprach auch Philip Graf Reuttner, Vorsitzender des DRK Laupheim. Er regte einen runden Tisch von ASB und DRK an, um in der Jugendarbeit zu kooperieren und sich bei den Sanitätsdiensten enger abzustimmen.
Die nächste ordentliche Mitgliederversammlung des ASB Region Oberschwaben Nord findet am Freitag, 2. März 2018, statt. Ein Tagesordnungspunkt sind unter anderem Vorstands-Neuwahlen.